I’m not perfect. Ehrlich nicht.

Perfektionismus

Auf cheaperia ist gerade eine tolle Blogparade ins Rollen gekommen. Und da roll ich gleich mal mit. Es geht um das Thema Schönheitsideale. Wer kennt sie nicht, nä? Ein paar Vorzeigeobjekte laufen zur Zeit immer Donnerstags um 20.15 Uhr auf Pro7. Und eine Frage, die ich mir seit einer der letzten Folgen immer wieder stellen muss: Wie kann es sein, dass eines der von Heidi Klum bestimmten 5 schönsten Mädchen Deutschlands da weinend auf dem Boden sitzt, weil es beim Casting für einen Nassrasierer ihre PROBLEMZONE:  !!!2 nackte Model-Beine!!! in die Kamera halten soll? Eieiei. Das wir uns am TV-Programm kein allzu großes Beispiel nehmen sollten, ist ja vielleicht bei den meisten Menschen langsam durchgesickert. Aber wenn die jüngsten Botschafter unserer Gesellschaft schon mit so einer Vorreiterrolle aufwarten, meine Herren, was soll unsereins dann sagen? Bleiben die Badestrände dieses Jahr leer, weil wir uns vor uns selbst verstecken müssen?Klar, Schönheit liegt bekanntlich im Auge des Betrachters. Aber mal ehrlich, was wollen diese ganzen Schönheitsideale denn eigentlich von uns? Dass wir einem Zustand nacheifern, den sich ein Computerprogramm ausgedacht hat? Die meisten Mädels wollen doch im Grunde genommen in aller erster Linie einmal sich selbst und dann vielleicht in einem nicht zu unterschätzendem Maße dem Objekt der Begierde des anderen Geschlechts gefallen. Aber hat Liebe nicht auch immer etwas mit Charisma und Besonderheiten zu tun? Sieht man nicht in Liebesfilmen immer wieder, wie entzückend auch Männer unsere kleinen Eigenheiten zu schätzen wissen können. Wollen wir uns – wenn das Fernsehen uns schon eine Leitfigur sein will – nicht wenigstens die schönsten Momente herausklamüsern anstelle der Frustrierendsten? Leichter gesagt als getan, ich weiß. Und doch glaube ich fest daran, dass wir alle ein klitzekleinwenig glücklicher sein könnten, wenn wir uns doch nur ein bisschen selbstverständlicher lieben würden. Auch mit Makeln!

Der eine kaut Nägel, der Nächste hat den Rücken voller Leberflecke und es soll auch Menschen mit Segelohren geben. Stellt euch vor. Und wahrscheinlich haben alle jene auch schon unter der einen oder anderen Hänselei leiden müssen. Aber noch viel wahrscheinlicher ist, dass es Menschen gibt, die genau diese höchstpersönlichen Angewohnheiten zum Schmunzeln bringen und euch noch sympathischer machen, als ihr ohnehin schon seid. Denn so ein bisschen gesunder Selbstzweifel gehört ja wohl irgendwie auch dazu. Vielleicht ist es einfach, um  eine Hand voll Menschen täglich wieder auf den Boden der Tatsachen zu befördern oder anderen zu zeigen „Schau mich an, ich bin nicht perfekt. Und doch fühl ich mich pudelwohl!“. In diesem Sinne: Lieber ein selbstbewusstes Lebemädchen als eine eingeschüchterte Anziehpuppe.

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Written by Malea
Model & Reisebegeisterte. Die Welt ist wie ein Geschenk, das wir peut a peut auspacken dürfen. Mit jedem Jahr und jeder Schicht stärken wir die Verbindung zu uns selbst noch weiter.