Aufbissschiene gegen Zähneknirschen | Erfahrungsbericht

5233928419_0d00a1780f_z

Wenn man nicht mehr weiß, ob die Kopfschmerzen von den Zahnschmerzen kommen oder die Zahn- von den Kopfschmerzen, dann ist es schleunigst an der Zeit, sich auf die Suche nach der EIGENTLICHEN Ursache zu begeben. Bei mir beeinträchtigte das vehemente Zähneknirschen so sehr mein Wohlbefinden, dass ich jeden Abend sobald ich Gelegenheit fand, zu Bett ging. Ohne jegliche Ambitionen zu haben, nach meinen Alltagsverpflichtungen noch jeglicher Freizeitaktivität nachzugehen. Kein Buch, kein Film und schon gar nicht noch mal raus. Mäh.

Das hat nicht nur ganz schön gefrustet, sondern die ganze Sache nur noch schlimmer gemacht. Denn je mehr Zeit ich hatte, die ich untätig im Bett verbringen konnte, desto mehr Zeit hatte ich natürlich auch, weiter vor mich hin zu Knirschen.

Ich habe dann viel gelesen, dass es keinen Zweck hat, das Zähneknirschen selbst beheben zu wollen, wenn man nicht herausfindet, was es ist, das einen unterbewusst dazu veranlasst, die seltsame Angewohnheit so aufrecht zu erhalten. Trotzdem brauchte ich von jetzt auf gleich Hilfe. Sprich: Ich hatte keine Geduld, mir erst einmal einen Termin beim Zahnarzt machen zu lassen, um mir so eine „ordentliche“ Aufbissschiene anpassen zu lassen. Am liebsten hätte ich mir sofort ein Stück Gartenschlauch zwischen die Zähne geklemmt, damit meine Zähne sich nicht mehr berühren und sich die Verkrampfungen meines Unterkiefers lösen. Deshalb habe ich in einer Kurzschlussreaktion tatsächlich einfach IRGENDWAS bestellt, damit ich mit selbst wenigstens das Gefühl gebe, dass es bald ein Ende hat.

Aufbissschiene gegen Zähneknirschen

Die exakte Aufbissschiene, die ich mir damals bestellt habe, finde ich leider im Netz gar nicht mehr. Aber die anderen funktionieren tatsächlich genauso. Ich hatte erst überlegt, ob ich mir eine Aufbissschiene für oben und eine für unten bestelle, habe mich dann aber für nur eine entschieden, was auch vollkommen ausreichend war, denn beim „anpassen“ beißt man ja automatisch auch mit den unteren Zähnen zu, so dass die Aufbissschiene prima ihren Zweck erfüllt.

So wird die Schiene angepasst:

Ich habe also eine durchsichtige Aufbissschiene, die erstmal viel zu überdimensional wirkte, als dass sie in meinen Mund passen könnte. (Dazu gab es in meinem Fall noch eine kleine blaue Dose, was tatsächlich ganz praktisch ist, da man sie ja die ersten Nächte auf jedenfall dabei haben sollte.) Dann kommt die Aufbissschiene in heißes Wasser und wird anschließend fest gegen den Oberkiefer gepresst. Beim ersten Mal war ich zu zaghaft, so dass es kein gutes Ergebnis gab und sich da nicht viel anpassen ließ. Ich habe sie dann gleich nochmal ins heiße Wasser geschmissen und ging ein bisschen beherzter vor. Dann klappte es ganz wunderbar und das Ding ist ziemlich zusammengeschrumpft und hat sich dann so um mein Zahnfleisch „festgesaugt“, dass ich auch gut die Oberlippe drüber bekam. (Das war beim ersten Versuch aufgrund des Volumens der Aufbissschiene nicht möglich gewesen.) Nunja, dann ließ ich das Ding abkühlen und habe es dann einige Nächte getragen.

Aufbissschiene gegen Zähneknirschen.

Wirkt es oder wirkt es nicht?

Mehr war tatsächlich nicht nötig, denn ich glaube noch heute, dass der Körper echt einfach an diesen Tick „gewöhnt“ war. Und in dem Moment, wo es nicht mehr ging (das Zähneknirschen) und das über 4, 5,6,7 Nächte hinweg, konnte ich schon feststellen, wie nicht nur die Verspannungsanzeichen wichen, sondern ich auch die Aufbissschiene weniger tragen musste. Ich knirschte deutlich weniger, und wenn, dann ertappte ich mich selbst rechtzeitig dabei, so dass ich es selbst und bewusst unterbinden konnte.

Fazit: Ich weiß nicht, wie gut es ist, jede Nacht mit so einem Plasteding im Mund zu schlafen, aber für eine prompte Abhilfe der Beschwerden ohne Termin und Psychotherapie hat es bei mir Wunder gewirkt und ich würde es empfehlen.

Merken

Merken

Written by Hanna Sophie
Fotografin & Content Creatorin. In mir brennt ein Feuer für Feminität. Ich bin Hanna und lebe seit 7 Jahren Leipzig. Von hier aus schreibe ich im Magazin Mädchen Poesie über die vielen Nuancen des "feminin seins".