Gipfelglück
Der zweite Höhenkilometer ist mir gänzlich unbekannt und fährt schwerere Geschütze auf. Ab Prati di Nago wird es rampenartig steiler. Um eine Wiederholung der gestrigen Erlebnisse zu vermeiden steige ich öfters zum Schieben ab, anstatt zu drücken soweit es ginge. Kurz unterhalb Höhenmeter 1600 beginnt der Schotter und das Schieben nimmt Überhand. Die letzten 300hm werden auf einem Pfad zurückgelegt, der mich zunehmend bremst und zum Tragen zwingt. Schneefelder und unwegsames Gelände, der Gipfel rückt in Sichtweite. So hatte ich mir Touren in den Alpen vorgestellt. Das Schultern des Bikes zehrt, ich muss vermehrt kleine Zwischenstopps einlegen. Zwei Mountainbiker, die ich vor einiger Zeit überholt hatte, rücken von unten näher. Das Gipfelplateau erreichen wir gemeinsam.
Nach kurzer Orientierung und einem suchenden Blick nach bekannten Bikes vor der Gipfelbaude erklimme ich die letzten Meter zum tatsächlich höchsten Punkt und genieße das erhebende Gefühl, den Berg bezwungen zu haben.
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