Von der Kunst ein Künstler zu sein

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Kunst ist ein Ausdruck der Selbstentfaltung. Da besteht kein Zweifel. Denn selbst wenn Nicht-Künstler sich Künstlerwerke  zu Gemüte führen, bekommen sie eine saftige Ladung Künstlerintention ab. Nicht selten hängt von der Stimmung eines Kunstkonsumenten ab, ob eine bestimmte Kunst ge- oder missfällt. Womöglich gibt es hierfür nicht einmal eine Konstante. Denn so wie wir im einen Moment zu „We will rock you“ ausflippen, lieben wir schon im nächsten den soften Ohrwurm unserer Lieblingssängerin.

Wahrscheinlich ist Musik der augenscheinlichste künstlerische Aspekt im Leben eines Nicht-Künstlers. Und auch, wenn man sonst mit Kunst nichts am Hut zu haben glaubt, wohnt den meisten Menschen doch eine gewisse Musikalität inne, die sie an irgendeinem Punkt ihres Lebens mit dem Wunsch ein Instrument zu lernen, herausfordern. Nicht alle werden dabei von der Muse geküsst. Viele verlieren über kurz oder lang die Lust am Spiel. Doch dann gibt es auch noch jene, die in ihrem Eifer kaum zu bremsen sind.

Künstler – ein komisches Völkchen?

Sie rauchen, spazieren, sinnieren, und …? Machen eigentlich was genau? Ist „kreativ sein“ denn überhaupt eine Beschäftigung? Oder ist nicht jeder von uns eigentlich ein absolutes Kreativitätsgenie, wenn man ihm nur genug Zeit lässt, zu SEIN?

Vielleicht ist genau da der Punkt. Das Problem an der ganzen Sache.

Denn so easy-going das künstlerische Lotterleben vielleicht auf den Otto-Normal Bürohengst wirken mag, ist es nicht. Und dass Selbstantrieb nicht nur für Künstler nach einem ereignisreichen Wochenende nicht das Selbstverständlichste der Welt ist, mag mir wahrscheinlich auch jeder glauben.  Wenn Hinz und Kunz am Montagmorgen geschäftig ins Büro spazieren, kann der Künstler liegen bleiben. Kann er? Doch wovon bezahlt er seine Brötchen, wenn er denn dann 13.30 Uhr ausgeschlafen hat? Die Gunst sich den lieben langen Tag am Flussufer sonnen zu können und für 3 monströse Pinselstriche im Atelier am Ende des Monats ein arbeitnehmervergleichbares Einkommen zu erzielen, wird komischer Weise nur noch den Wenigsten zu Teil. Und so sehr die versammelte Büromannschaft am Mittagstisch den Künstler doch um seine freie Zeiteinteilung beneidet, der Mumm selbst das Hobby zum Beruf zu machen, lässt auf sich warten.

Denn komischer Weise sind es genau DIE, die weltvergessenen, ein bisschen trantütigen Lebemenschen, die den Absprung schließlich schaffen und einfach machen, wonach ihnen der Sinn steht. Ohne wenn und aber. Schluss mit dem Reingerede, diktierenden Vorgesetzten und starren Betriebsabläufen. Selbst ist der Mann, wenn er kann.

Eine Ode an die Selbstbestimmung und alle, die an sich glauben.

Danke Gitte, für deine inspirierende Blogparade. Den Künstlern ein Fest..

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Written by Hanna Sophie
Fotografin & Content Creatorin. In mir brennt ein Feuer für Feminität. Ich bin Hanna und lebe seit 7 Jahren Leipzig. Von hier aus schreibe ich im Magazin Mädchen Poesie über die vielen Nuancen des "feminin seins".